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Irgendjemand muss mit Verantwortung mal anfangen

Fink-Story Irgendjemand muss mit Verantwortung mal anfangen

Martin Fink ist manchmal ratlos, wenn er hört oder liest, wie Unternehmen von Nachhaltigkeit reden, aber nicht wirklich etwas bewegen. Er glaubt daran, dass niemand verantwortlich handeln kann, der nicht bereit ist, in seinem eigenen Umfeld nach Möglichkeiten zu suchen. Worauf es ankomme, sei etwas Aufmerksamkeit und das nötige Quäntchen Elan, damit sich etwas verändert. Fink trägt Hut. 

Wenn er heute über seine Druckerei spricht, fallen ihm vor allem Geschichten darüber ein, was sich gerade verändert, selten darüber, was gerade ist. Seit er 2012 den elterlichen Betrieb übernommen hat, trommelt er stets dafür, nach Möglichkeiten zu suchen und nicht nach Hindernissen. „Geht nicht, gibt es nicht“, ist für ihn ein wichtiger Grundgedanke. Vor allem eben auch im Druckereigewerbe. Denn da reichen günstige Preise und Termintreue allein nicht mehr aus, um Kunden glücklich zu machen, den Mitarbeitern eine sichere Zukunft zu gewährleisten und verantwortungsvoll gegenüber der Umwelt zu handeln.

Schließlich sind wir auf der Erde nur zu Besuch und da sollten wir uns gut benehmen.

Die Weihnachtszeit rückt näher, als Fink 2016 an seinem Schreibtisch sitzt und nach einem Motto für die Weihnachtsfeier sucht. Seine Gedanken schweifen darum, was er sich und seinen Mitarbeitern für das kommende Jahr alles wünschen würde: Gesundheit, einen sicheren Arbeitsplatz, ein gutes Klima untereinander. Doch was kommt danach? Er überlegt, was er seinen eigenen Kindern einmal hinterlassen will. Denn Fink ist als Familienmensch aufgewachsen und wird mit seiner Frau selbst eine Familie gründen. Da fällt ihm wieder etwas ein, das ihn schon lange an der eigenen Branche stört: die Belastung der Umwelt. Da wird beispielweise Papier von einem Ende der Welt zum anderen geflogen und mächtig CO2 ausgestoßen. Aber warum? Die Preise. Natürlich. Aber gut ist das nicht. „Wir wissen, dass wir uns schlecht fühlen, wenn wir die Umwelt belasten und tun es trotzdem. Kann man das nicht ändern? Schließlich sind wir auf der Erde nur zu Besuch und da sollten wir uns gut benehmen.“ Fink ist vielleicht kein Weltverbesserer, aber er ist eben überzeugt, dass Verantwortung Veränderung bedeutet.

Und so setzt sich Fink gemeinsam mit seiner Belegschaft das Ziel, künftig einen möglichst kleinen „CO2-Fußabdruck“ in der Welt zu hinterlassen. Beispielsweise durch kürzere Lieferwege.

Kommt das von hier oder kann das weg?

Für ihn und seine Mitarbeiter ist das ein wichtiger Schritt, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für die Umwelt, auch für die eigene Region. So beginnt eine Bestandsaufnahme, wo Maschinen und Material, Papier und Farbe herkommen. Und das ist in wenigen Fällen die direkte Nachbarschaft. Also beginnen Fink und seine Mitarbeiter, Anbieter vor Ort ausfindig zu machen, Lieferwege zu prüfen, mit Lieferanten zu sprechen – es dauert nicht lange, bis alle im Unternehmen unter dem Motto „100% lokal“ regelrecht jeden Gegenstand auf den Prüfstand stellen, ob er aus der näheren Umgebung stammt. 

Das Schmierfett in den Druckmaschinen? Nicht von hier, also ausgetauscht. Druckplatten, Buchschrauben, Heftdraht – die Druckerei hat für alles einen lokalen Anbieter gefunden. Für alles? Nicht für alles, denn es gibt ein gallisches Dorf: die Farben. Rote Farbpartikel oder blaue lassen sich in Deutschland gar nicht gewinnen. Sie stammen aus Afrika oder dem noch weiter entfernten Australien. Weltweit gibt es nur vier Pigmentbörsen, an denen Farbhersteller die Tönungsmittel überhaupt kaufen können.

„Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein.”

Was möglich ist und was nicht, hat die Druckerei für sich definiert, als die Frage aufkam, was 100% lokal praktisch bedeuten soll. Die Antwort: Alle Lieferanten und Produkte sollen aus einem Umkreis von 100 Kilometern stammen. Aber noch etwas ist Fink wichtig: 100% lokal soll kein teures Premium-Produkt sein. Denn Nachhaltigkeit bringt nichts, wenn sich das zu einem Luxusgut entwickelt. Deshalb stellt er die gesamte Produktion um und bietet so seine gewohnt hohe Qualität, ohne die Preise anzuheben – aber eben nachhaltig. „100% lokal und 100% konkurrenzfähig“ ist die Devise. 

Mittlerweile ist 100% lokal eine anziehungsstarke Marke geworden. Und sie steht bei Fink für etwas sehr Wichtiges: Dass Verantwortung übernehmen und nachhaltig handeln in jeder Branche möglich sein sollte. Das wissen auch die Kunden zu schätzen. Von Gastronomie über Kirchen bis zur Sparkasse Reutlingen schmücken sich mittlerweile viele Kunden mit der eigens ausgestellten 100% lokal Urkunde. Denn wenn ein gutes Produkt zusätzlich die Region und die Umwelt stärkt, ist das ein wichtiges Argument. Jeder zweite Verbraucher achtet beim Einkauf mittlerweile darauf, dass der Anbieter sozial und ökologisch handelt. Ein echter Wettbewerbsvorteil, wie die Landesbank Baden-Württemberg in einer Studie herausgefunden hat.

Verantwortung muss man auch nach innen leben

Um die Idee „100% lokal“ umzusetzen, waren auch intern viele Veränderungen notwendig. Zwischenzeitig schaffte Fink dazu auch Hierarchien ab. Doch das funktionierte nicht so gut, weil plötzlich niemand mehr für etwas verantwortlich gewesen sei. Er habe das Klopapier dann selbst bestellt und letztlich wieder Verantwortliche dort eingesetzt, wo es den Prozess qualitativ und organisatorisch besser macht. Heute hat die Firma mit mehr als 50 Angestellten drei Hierarchien, um das operative Geschäft zu regeln und trotzdem ein familiär-freundliches Miteinander zu leben. Das funktioniert gut. Kultur, Vision und gelebte Kollegialität spricht auch Bewerber an, die auf große Unternehmen mit ihren starren Strukturen und formalen Regeln keine Lust haben. Dennoch braucht es aber ein paar Richtlinien und definierte Arbeitsabläufe, um die Jobs perfekt bearbeiten zu können. Das Wichtigste jedoch ist, dass die Kommunikation und der Respekt untereinander stimmen.

Respekt ist neben Ehrlichkeit für Fink ein unersetzlicher Wertmaßstab. Wenn sich alle respektvoll und ehrlich umeinander kümmern, ist am Ende allen geholfen, lautet sein Credo. Als Arbeitgeber sieht er sich dennoch in einer besonderen Verantwortung. Denn die Sicherheit aller Mitarbeiter ist immens wichtig. In der Druckerei wird penibel darauf geachtet, dass stets Handschuhe, Gehörschutz und Sicherheitsbrille getragen werden – und dass die Kolleginnen und Kollegen auch untereinander darauf achten. Heute gehört der Betrieb zu den sichersten in ganz Deutschlands. Das war nie ausdrücklich das Ziel, aber Fink freut sich, wenn etwas Gutes passiert, mit dem er nicht gerechnet hat.

Überhaupt lacht der Unternehmer gern. Er ist ein unkomplizierter Mensch. Ihm ist klar, dass nicht immer alles perfekt laufen kann. Deshalb wäre er manchmal gern ein Superheld, so wie in den Comics von Marvel, wo alles möglich ist. Dennoch lebt er gern im hier und jetzt. Ob mit den mehr als 80 Jugendlichen und Erwachsenen, die er ehrenamtlich im Chor betreut oder wenn er immer wieder Mitstreiter auf der 100%-lokal-Welle findet.

Was zählt, ist zu wissen, warum man etwas tut

So organisiert Bio-Koch Simon Tress mit den bekannten TV-Kochs Mario Kotaska und Ralf Zacherl regelmäßig einen Koch-Event in Berlin – und Fink druckt die Speisekarten, 100% lokal natürlich. Wenn man genau wisse, warum man etwas tue und erklären könne, warum es so sein müsse, dann ginge es voran, weiß Fink.

Aber auch in der Nachbarschaft gibt es genügend gute Beispiele. Ein Optiker beispielsweise, der seinen Laden nachhaltig gestaltet hat, mit natürlichen Materialien, warmen Farben und eben auch 100% lokal. Mit seiner Druckerei hat Fink die Broschüren zur Neueröffnung gedruckt. Doch das war ihm zu wenig. Er ging auf die Suche: beim Nudelhersteller nach ökologisch verpackter Pasta, beim Suppenhersteller nach 100% lokal bedruckten Büchsen. Dank eines Mitarbeiters wird es ab 2019 sogar zwei Bienenvölker auf dem eigenen Druckereigelände geben und die Honiggläser natürlich mit 100% lokalen Etiketten. Er verpackte alles zu einem schönen, 100% lokalen Eröffnungsgeschenk.

Es gibt noch viel zu verändern, weiß Fink und setzt seinen Hut auf.
Morgen ist auch noch ein Tag.

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